Annotation |
Eine intelligente und sprachgewaltige Prosasammlung, leicht und witzig wie ein Federbett. (DR) Im Grund genommen betreibt der Autor mit dem Titel dieser Prosasammlung Etikettenschwindel oder - wie es die Briten gerne mögen - pures Understatement. Denn zum Einschlafen wird es nicht, wenn man sich diese brillante Gedankenakrobatik zu Gemüte führt und dabei herzlich lachen, aufstoßen oder nachdenken muss. Der erste Text gibt sein Credo preis: Was gibt es Schöneres, als bei Regen eine Geschichte zu schreiben, einfach so dahinerzählt, als würde es gar nicht regnen. Und so sind es wirklich Geschichten, die janusköpfig die Lust (des Lachens) und die Last (des Nachdenkens) pointiert vereinen. Er spielt mit den Worten und ihren Bedeutungen (z. B. "der posaunist am wasserfall" oder "kaiserschmarrn mit versetzten geschoßen"), er nimmt sie ernst, indem er sie seziert (z. B. "freiheit"), er setzt auf Situationskomik (z. B. "e und a") und überhaupt zieht er stets gekonnt alle Register aus dem Fach der Komik. Dass und wie er das Konstruktionsprinzip des Architekten - Friedrich Achleitner ist Architekturkritiker - auf die Literatur und das Schreiben überträgt, ist grandios. Jeder dieser 100 Texte ist ein Lesegenuss und garantiert, dass dieses schmale Buch so schnell seinen Platz auf dem Nachttisch nicht räumen wird müssen. *bn* Martina Lainer |